Teebeutel: Unterschied zwischen den Versionen
Aktuelle Version vom 19. Oktober 2021, 19:18 Uhr
Ein Teebeutel, Beuteltee oder Aufgussbeutel ist ein Säckchen aus speziellem Papier oder Stoff, das mit vorportioniertem Tee, Kräutertee o.ä. gefüllt ist. Teebeutel werden in der Regel industriell hergestellt, es gibt jedoch auch Papierfilter zum Selbstbefüllen. Diese sind üblicherweise deutlich größer.
Benutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Teebeutel werden, je nach Zubereitungsart, in der Tasse oder Teekanne verwendet. In einer Tasse wird im Allgemeinen nur ein Teebeutel verwendet, während in einer Teekanne, abhängig von ihrem Volumen, drei bis fünf Teebeutel Verwendung finden. Empfohlen wird das Einsetzen des Teebeutels in das jeweilige Gefäß vor dem Eingießen des heißen Wassers, da die Teebeutel für dieses sogenannte direkte Aufbrühen ausgelegt sind und dadurch den vom Hersteller beabsichtigten, "optimalen" Aufguss erzeugen.
Während der Ziehzeit gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich je nach Art des Teebeutels und dem persönlichen Geschmack unterscheiden. So wird häufig versucht, den Teebeutel durch Umrühren oder, im Falle von Teebeuteln mit Faden, durch Auf- und Abbewegungen im Gefäß zu bewegen um mehr Inhaltsstoffe zu lösen[1] oder das Aufbrühen zu beschleunigen. Demselben Zweck dient das Drücken des Teebeutels - während er sich im Gefäß befindet oder beim Herausnehmen nach Ablauf der Ziehzeit. Bedenken sollte man dabei allerdings, dass die von den meisten Herstellern empfohlene Vorgehensweise ein Ruhen des Teebeutels im Aufgussgefäß vorsieht. Auch ein Ausdrücken des Teebeutels ist im Allgemeinen nicht vorgesehen. In der Regel wird die im Teebeutel befindliche Teemischung für diese ruhende Form des Aufbrühens zusammengestellt.
Nach Erreichen der gewünschten Ziehzeit wird der Teebeutel aus dem Behältnis entnommen und angemessen entsorgt.
Auch wie mit einem Teebeutel nach der Ziehzeit umgegangen wird, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Obwohl dieser in der Regel nass aus dem Sud gezogen und entsorgt werden sollte, wird er oft zuvor noch ausgedrückt.[2]
Vorteile und Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Teebeutel bietet eine einfache Möglichkeit, portionierten Tee zu transportieren, einfach zum Zubereiten und zu Entsorgen. In der Regel reichen alltägliche Küchenutensilien wie Wasserkocher und eine Tasse aus, um sich einen Tee mittels Teebeutel zuzubereiten. Daher werden auch in Großküchen, Teebeutel zur Zubereitung von Tee verwendet. Aber auch am Arbeitsplatz ist der Teebeutel oft die einzige Art und Weise, sich einen Tee zubereiten zu können. Nachteile ergeben sich durch die räumliche Dimension des Teebeultes, welches es dem dort enthaltenen Tee nicht ermöglicht, sich im jeweiligen Aufgussgefäß voll zu entfalten und damit seine Inhaltsstoffe (u.a. Aroma) optimal an das Wasser abzugeben. Auch werden im Teebeutel in der Regel nicht so wertige oder gar hochwertige Tees verwendet, wodurch der Teegenuss getrübt wird. Daher ist der Teebeutel bei Teekennern oft verpönt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In China wurde während der Tang-Dynastie (618-907) Papier gefaltet und in quadratische Taschen genäht, um den Geschmack des Tees zu erhalten.
Ein erstes Patent beschreibt handgenähte Stofftaschen als Teeblatt-Behältnis. Dieses Patent wurde 1901 angemeldet und 1903 erteilt.[3] Allgemein wird heute aber der US-amerikanischen Teehändler Thomas Sullivan als der Erfinder des Teebeutels anerkannt. Bis dahin verschickte man in der Regel Teeproben in Blechdosen. Diese waren im Verhältnis zum Tee schwer, was die Versandkosten unnötig steigen lies. Sullivan suchte daher nach einer leichteren und praktischeren Methode, seine Teeproben zu verschicken. Zwischen 1904 und 1908 füllte er daher erstmals seine Teeproben platz- und gewichtssparend in Seidenbeute und verschickte sie so an seine Kunden. Diesen war mehrheitlich nicht bewusst, dass es sich hier nur um Verpackung handelte und gossen den Tee mit dem Seidenbeutel auf.
Formen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Deutschland werden vor allem Doppelkammerteebeutel bzw. Zweikammerbeutel mit Schnur verkauft.[4] Dieser Typ (als Erfinder gilt die Firma "Teekanne") ist auch in vielen anderen Ländern anzutreffen. In Großbritannien hingegen werden vor allem Teebeutel mit nur einer Kammer und ohne Schnur verwendet. Ihre Form variiert zwischen rechteckig (Yorkshire Tea u.a.), rund (Tetley) oder pyramidenförmig (PG Tips).
Ebenfalls beliebt sind Teebeutel aus dem transparenten Material Polylactid, das einen Blick auf den Inhalt des Teebeutels ermöglicht. Diese Beutel sind pyramiden- (Lipton, Lidl Früchtetee) oder kissenförmig (Tazo Tea, Twinings). Entgegen verbreiteter Meinung sind Beutel aus Polylactid ebenso kompostierbar wie solche aus Filterpapier.
Die Firma "Kusmi Tea" bietet Tee in Beuteln aus Musselin an.
Metallklammern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Früher wurde der Faden bei den Teebeuteln mittels einer Metallklammer am Beutel und am Fähnchen befestigt. Dank neuer Verpackungsmaschinen ist es möglich Teebeutel komplett ohne Metallklammern und somit ohne Metall am Produkt herzustellen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gibt aber auch an, dass Teebeutel, welche eine Metallklammer enthalten, sowohl im Biomüll als auch auf dem Kompost entsorgt werden können.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
YouTube-Video: Die Wahrheit über Teebeutel