Teebeutel
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Ein Teebeutel, Beuteltee oder Aufgussbeutel ist ein Säckchen aus speziellem Papier oder Stoff, das mit vorproportioniertem Tee, Kräutertee o.ä. gefüllt ist. Teebeutel sind in der Regel industriell hergestellt, es gibt jedoch auch Papierfilter zum Selbstbefüllen. Diese sind jedoch in er Regel deutlich größer.
Benutzung
Teebeutel werden, je nach Zubereitungsart, in der Tasse oder Teekanne verwendet. In einer Tasse wird in der Regel immer nur ein Teebeutel verwendet, wobei in einer Teekanne, abhängig von ihrem Volumen, drei bis fünf Teebeutel verwendet werden. Empfohlen wird das Einsetzen des Teebeutels in das jeweilige Gefäß, vor dem eingießen des heißen Wassers, da die Teebeutel für dieses direkte Aufbrühen ausgelegt sind und dann den vom Hersteller gewünschten, optimalen Aufguss zu erhalten.
Während der Ziehzeit, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich je nach Art des Teebeutels unterscheiden. So kann man versuchen den Teebeutel durch Umrühren des Teebeutels in der Tasse oder bei Teebeuteln mit Faden, diesen durch Auf- und Abbewegungen im Gefäß zu bewegen und damit mehr Inhaltsstoffe aus diesem zu lösen][1], ebenso durch Drücken des Teebeutels. Bedenken sollte man dabei jedoch, dass die vom Hersteller vorgegebene Vorgehensweise ein Ruhen des Teebeutels im Aufgussgefäß vorsieht, ebenso wie das Nicht-Ausdrücken des Teebeutels. Für diese, ruhende Art den Tee im Teebeutel ziehen zu lassen, wird in der Regel der Tee im Teebeutel zusammengestellt.
Der Teebeutel sollte dann nach erreichen der gewünschten Ziehzeit aus dem Behältnis entnommen und vernünftig entsorgt werden.
Auch wie mit einem Teebeutel nach der Ziehzeit umgegangen wird, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Obwohl dieser in der Regel nass aus dem Sud gezogen und entsorgt werden sollte, wird er oft zuvor noch ausgedrückt.[2]
Geschichte
In China wurde während der Tang-Dynastie (618-907) Papier gefaltet und in quadratische Taschen genäht, um den Geschmack des Tees zu erhalten.
Ein erstes Patent beschreibt handgenähte Stofftaschen als Teeblatt-Behältnis. Dieses Patent wurde 1901 angemeldet und 1903 erteilt.[3] Allgemein wird heute aber der US-amerikanischen Teehändler Thomas Sullivan als der Erfinder des Teebeutels anerkannt. Bis dahin verschickte man in der Regel Teeproben in Blechdosen. Diese waren im Verhältnis zum Tee schwer, was die Versandkosten unnötig steigen lies. Sullivan suchte daher nach einer leichteren und praktischeren Methode, seine Teeproben zu verschicken. Zwischen 1904 und 1908 füllte er daher erstmals seine Teeproben platz- und gewichtssparend in Seidenbeute und verschickte sie so an seine Kunden. Diesen war mehrheitlich nicht bewusst, dass es sich hier nur um Verpackung handelte und gossen den Tee mit dem Seidenbeutel auf.
Formen und Arten
In Deutschland werden vor allem Doppelkammerteebeutel bzw. Zweikammereutel mit Schnur verkauft.[4] Dieser Typ (als Erfinder gilt die Firma "Teekanne") ist auch in vielen anderen Ländern anzutreffen. In Großbritannien, hingegen, werden vor allem Teebeutel ohne Schnur verwendet, die eckig (Yorkshire Tea u.a.), rund (Tetley) oder pyramidenförmig (PG Tips) sein können.
Ebenfalls beliebt sind Teebeutel aus dem transparenten Material Polylactid, das einem einen Einblick in den Inhalt des Teebeutels ermöglicht. Diese Beutel sind pyramidenförmig (Lipton, Lidl Früchtetee) oder kissenförmig (Tazo Tea, Twinings). Entgegen verbreiteter Meinung sind Beutel aus Polylactid genauso kompostierbar wie solche aus Filterpapier.
Die Firma "Kusmi Tea" bietet Tee in Beuteln aus Musselin an.
Weblinks
YouTube-Video: TeeWissen: Der Teebeutel