Karawanentee
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Als (Russischer) Karawanentee, (Russische) Karawanenmischung oder Russischer Tee werden Teemischungen aus chinesischen Tees bezeichnet, die meist Tarry Lapsang Souchong Tee, einen Tee mit Raucharoma, enthalten. Der Name rührt von den Karawanen her, die den Tee auf dem Landweg von China nach Russland brachten. Karawanenmischungen ohne Raucharoma werden auch unter der Bezeichnung Samowartee angeboten. Einige Anbieter mischen für ihren Karawanentee Tarry Lapsang Souchong mit Samowartee.[1] Im weiteren Verlauf der Geschichte nutzten russische Händler die Nachfrage und verfeinerten ihr Angebot nach Karawanentee und kreierten unter dem Namen Russische Mischung, eine Tee-Mischungen aus Ceylon High Growns und China Black. Darüber hinaus gibt es solch benannte Mischungen die aus Keemun Tee, Darjeeling Tee und Assam Tees gemischt werden.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tee wurde aus China neben dem Seeweg, der üblicherweise durch die Engländer dominiert wurde transportiert, sondern auch über den Landweg. Da nicht jeder Zugang zum Seeweg und die darüber transportierten Güter hatten, war der teurere Transport über das Land eine lohnenswerte Option um an Tee zu kommen. Weil die Abnehmer auch keine Kosten scheuten und verwöhnt waren, wurde auch nur der beste und feinste Tee für den Transport ausgewählt.
Die Seidenstraße war der ursprüngliche Weg, wurde aber später durch Routen über die Mongolei, Sibirien, über Russland bis ans Schwarze Meer oder an die Ostseeküste ergänzt oder ersetzt. Der Reiseweg von über 9000 Kilometern dauerte in der Regel um die Hälfte länger als der Seeweg und damit bis zu einem halben Jahr. Dies hatte auch einen wesentlichen Einfluss auf den Tee.
Bei der nächtlichen Rast wurde der Tee nahe dem Lagerfeuer aufbewahrt, wobei sich das Raucharoma auf den Tee übertrug. Was Anfangs noch als Mangel galt, gefiel später seine Liebhaber und wurde im Verlauf das charakteristische Merkmal des Karawanentee. Heutzutage erreicht man dieses Aroma, indem der Tee über spezielle Hölzer geräuchert wird, welche einen würzigen Rauchgeschmack an den Tee abgeben.
Da in Russland Tee gerne und häufig getrunken wird und wurde, wurden viele Tees aus Südwestchina über diesen Landweg in und über die Handelskontore nach Petersburg und Moskau gebracht, was diesem Tee den Namen Karawanentee, Russischer Karawanentee oder Russischer Tee einbrachte.
Als die Transsibirische Eisenbahn gebaut wurde, verkürzte sich die Transportzeit des Karawanentees bis nach Russland. Er wurde fortan zu den Endstationen der Russischen Eisenbahn mit Kamelkarawanen befördert und von dort aus dann mit der Eisenbahn bis nach Europa. Im späteren Verlauf gab es aber auch Strecken, über die der ursprüngliche Karawanentee, mit Dampfern über den Wasserweg befördert wurde.
Anders als der lose Tee über den Seeweg, handelte es sich beim Karawanentee um Ziegeltee, was auch praktische Gründe hatte, da er sich so in seiner Würfel- bzw. Ziegelform, besser für den Landweg packen und transportieren ließ. Auch war er somit nicht monatelang muffigen Lagerräumen, Feuchtigkeit und salziger Meeresluft auf den Schiffen ausgesetzt, was ihm auch hierbei ein deutlich anderes Aroma gab, als dem Tee, welcher über den Seeweg transportiert wurde. Der Karawanentee galt daher und auch aufgrund der hohen Güte der ausgewählten Tees, als der bessere Tee gegenüber dem Schiffstee.
Zubereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karawanentee wird gerne auch als gesüßter Milchtee mit Milch und Zucker getrunken. Man kann ihn in großer Menge zubereiten, da er länger warm gehalten werden kann (z.B. auf einem Stövchen), ohne dabei an Aroma zu verlieren. Daher ist er auch für die Zubereitung mit einem Samowar oder Caydanlik geeignet.